Berechtigt, ja, das war die Zeitstrafe vielleicht, die Lukas Seifert um sein bisher bestes Karriereresultat als Triathlet brachte und dennoch erscheint es zumindest unglücklich, wie die erste Mannschaft der Tri-Geckos in dieser Saison durch zum Teil sehr zweifelhafte Kampfrichter-Entscheidungen bereits zum wiederholten Male zurückgeworfen wurde. Auch Christian Fölting wurden bei der Sprint-Distanz in Ratingen zwei Minuten auf seine Endzeit draufgeschlagen. Für den gebürtigen Gladbecker „unerklärlich und nicht nachvollziehbar“, war er doch während des gesamten Rennens außerhalb der großen Radgruppen unterwegs gewesen.
Früh am Sonntag Morgen waren Lukas Seifert, Thorsten Schlüter, Christian Fölting und Paul Zahn zum letzten Saison-Wettkampf ins regnerisch trübe Ratingen gereist. Mit dem Startschuss stoppte dann aber der Niederschlag und die 18 Teams der NRW-Liga wurden auf die 500 Meter lange Schwimmstrecke geschickt. Schnell wurde die Schwierigkeit deutlich, der die Kampfrichter an diesem Wochenende nicht gewachsen waren. In nur eineinhalb Minuten hatte sich das Becken des Ratinger Freibades restlos geleert. Gehen aber mehr als 70 Triathleten nahezu zeitgleich aufs Rad, ist das Entstehen von größeren Pulks vorprogrammiert, eine Windschatten-Box von zwei mal zehn Metern nicht einzuhalten.
Als dann nach dem Radfahren die erste große Gruppe gemeinsam auf die Laufstrecke wechselte, befand sich Seifert mitten in der Führungsgruppe. Ihm folgten, nur wenige Sekunden zurück Zahn und etwas später auch Schlüter und Fölting. Im weiteren Rennverlauf kämpften sich Schlüter und Fölting bis ins Mittelfeld nach vorn, Zahn, dessen Stärken beim Schwimmen und Radfahren liegen, büßte noch ein paar Plätze ein. Für das Highlight aus Gecko-Sicht aber sorgte Seifert. Er behauptete sich in der Spitzengruppe, hatte als Zehnter im Ziel nur eine Minute Rückstand auf Sieger Niclas Bock. Doch die Freude beider Athleten war nur von kurzer Dauer. Sowohl Bock, als auch Seifert, wurden für Windschatten-Vergehen bestraft und waren verblüfft, dass es neben zehn weiteren Athleten gerade sie getroffen hatte.
Bock war zuvor 19 der 20 Radkilometer alleine vorne gefahren, Seifert war einer der wenigen aus einer etwa 20 Mann starken Gruppe, die mit einer Zeitstrafe belegt wurden. So äußerte er nach dem Rennen Unverständnis für die Entscheidungen der Kampfrichter: „Normalerweise müsste der ganze Pulk zwei Minuten bekommen. Da lief das Rennen einmal perfekt und ich werde um den Lohn meiner harten Trainingsarbeit gebracht!“ Letztendlich wurde er auf Rang 28 zurückgestuft, Fölting verlor durch eine äußerst fragwürdige Entscheidung ebenfalls etwa 15 Plätze und das Team steht so nach Tagesrang zwölf zum Abschluss der Saison 2013 auf dem zehnten Tabellenplatz. Trotz seines Ärgers, kann Seifert aber die Erkenntnis mit in die Herbstpause nehmen, dass er in den letzten Monaten von einem Athleten, der an den ersten 20 der NRW-Liga kratzt, zu einem Anwärter auf eine Top-Platzierung gereift ist.